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Der Ortsname Rafings leitet sich vom althochdeutschen Personennamen Râhawin, mittelhochdeutschen Rähmwin, her. 1250 ist Rehwins urkundlich erstmals erwähnt. Nach der Überlieferung wird berichtet, dass um 1450 zwei fromme Waidhofner Bürger am Fuße des Rafingsberges eine kleine Kapelle erbauen ließen. Rafings wurde so bald zu einem vielbesuchten Wallfahrtsort. Jedoch gingen die kriegerischen Ereignisse in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts auch an der Kapelle nicht spurlos vorbei. Im Jahre 1517 entstand in Wittenberg eine Bewegung, die mit der Zeit auch auf Österreich und natürlich auf Rafings Auswirkungen zeigte.
Es war dies die Reformation, die von Martin Luther eingeleitet und von den Adeligen leidenschaftlich gefördert wurde, weil diese sich so in den Besitz der Kirchengüter zu setzen hofften und die Kapelle zu protestantischen Zwecken nutzen wollten. 1652 bekamen die Katholiken ihre Kapelle wieder und konnten so wieder unbehelligt in Prozessionen den Rafingsberg besuchen. Die Kirche, die einen Fassungsraum für 600 Personen hatte, wurde bald zu klein, weshalb von 1658 bis 1663 eine größere und prächtigere Kirche erbaut wurde, welche der Wiener Schottenkirche nachgebildet war.
Die Aufschreibungen im Gottesdienstbuch reichen in Rafings bis zum 21. Oktober 1780. In diesem Jahr trat Kaiser Joseph II. die Herrschaft an. Er lehnte Wallfahrten und kirchliches Brauchtum ab, weil er vieles, was den Menschen damals als unverzichtbarer Bestandteil ihres Lebens erschien, als Verschwendung von Zeit und Rohstoffen ansah. Am 11. Juni 1792 nahm der Dechant von Waidhofen Johann Baptist Bernhard die Entweihung der Kirche vor.
Die Kirche wurde um den Materialwert verkauft, mit den Steinen wurde das Gasthaus Hofbauer (Haberl) in Waidhofen erbaut. Heute bestehen auf dem Rafingsberg mehrere Kleinhäuser, die einst als Unterkunft für den Einsiedler, den Mesner und als Garküche dienten. Als traurige Reste eines einst von weit her besuchten Wallfahrtortes findet man noch die Reste des Presbyteriums und eines Turmes.
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